
Session 6.1.1
Brandschutz bei Grünfassaden
WERNER Dieter Magistrat der Stadt Wien
Die Begrünung von Gebäuden gewinnt immer mehr Bedeutung als Anpassungsmaßnahme an den Klimawandel und als Ausgleich für die zunehmende Versiegelung in Städten. Immer öfter wird auf naturbasierte Lösungen gesetzt. Der Vortrag beschäftigt sich mit einem der größten Hemmschuhe bei Fassadenbegrünungen, der offenen Frage des Brandschutzes. Er zeigt aktuelle Entwicklungen auf diesem Gebiet inkl. „brand“neue Ergebnisse von großmaßstäblichen Brandversuchen an Begrünungen, die seitens der Stadt Wien durchgeführt wurden. Aus den Resultaten der Versuche werden Lösungen erarbeitet, wie Grünfassaden realisiert werden können, ohne dabei brandschutztechnische Schutzziele zu verletzen. Den Abschluss des Vortrages bildet die Vorstellung aktueller, bereits erfolgreich umgesetzter Projekte von Fassadenbegrünungen.

Session 6.1.2
Etwas Altes, etwas Neues
SCHÖBERL Helmut Schöberl & Pöll GmbH
Am Vormittag des 26.4.2014 kam es im Objekt Mariahilfer Straße 182, einem stadtbildprägende Gründerzeit-Wohnhaus, zu einer schweren Gasexplosion, die einen Teileinsturz des Gebäudes nach sich zog. Beinahe der gesamte, der Mariahilfer Straße zugewandte Trakt des Gebäudes wurde im Bereich des 2.OG, 3.OG und der Dachkonstruktion zerstört. Der übrige Teil des Gebäudes war akut einsturzgefährdet. Unmittelbar danach begannen erste Wiederherstellungsmaßnahmen.
Die Fassaden des einstmals stadtbildprägenden Gründerzeit-Eckhauses sollten hocheffizienten Energiestandards entsprechend wiederaufgebaut werden und gleichzeitig das alte Erscheinungsbild wiederherstellen. Die für das Wiener Stadtbild prägende Gründerzeitfassade konnte tatsächlich detailgetreu wiederhergestellt werden, während die Bauteilqualitäten der Fassade gleichzeitig dem Passivhaus-Sanierungsstandard EnerPHit genügen. Das Gebäude stellt damit ein Leuchtturmprojekt zur Schau, dass Energieeffizienz, moderne Wohnansprüche und die Beibehaltung traditioneller architektonischer Stadtbilder und Erscheinungsformen keinesfalls im Widerspruch zueinander stehen müssen. Das Gebäude ist, auf Grund seiner Einzigartigkeit und Vorreiterrolle in Sachen Sanierung und Energieeffizienz, ein Favorit in der Endrunde der Vergabe des Staatspreises für Architektur und Nachhaltigkeit.